Anleitung Zigarrerollen Step by step
Einleitung:
Eine Zigarre zu drehen ist viel mehr als ein altes Handwerk, sondern eine Kunst, die mit viel Leidenschaft und Fingerspitzengefühl ausgeführt werden sollte. Wer schon auf Kuba war und eine Zigarrenmanufaktur
besichtigt hat, weiß, wie viel Arbeit und Geschick dahinter steckt.
Es braucht insgesamt über 300 Handgriffe bis zur fertigen Zigarre, wie wir sie kennen und gerne rauchen. Doch wie entsteht nun aus losen Blättern solch ein edles Genussmittel? Wir verraten es euch!
Fotos: Dario Scandura
Besprühen der Blätter
Die trockenen Blätter besprühen wir zunächst vorsichtig mit Wasser, denn wenn sie elastisch sind, fällt das rollen leichter. Dann entfernen wirbehutsam die Blattader und ziehen das Blatt glatt.
Wiegemesser
Nun bringen wir das Umblatt mit dem Wiegemesser in Form.
Zigarren-Blending:
Die 3 Einlageblätter Seco, Ligero und Volado - Expertentipps zur Verarbeitung
Der Blend einer Zigarre besteht aus 3 verschiedenen Blättern: Seco, Ligero und Volado. Auch hier ntfernen wir den Blattstiel und falten die Einlageblätter längs in unsere Hand.
Zigarrenwickeln
Dieses Bündel an Tabak setzen wir nun schräg auf dem Umblatt an und rollen die Blätter darin ein.
Zigarrenherstellung: Maniok-Stärke als geheimer Klebestoff
Die mit dem Umblatt bedeckte Puppe, wird nun mit etwas Stärke geklebt. Diese besteht aus Maniok und Wasser. Die stärkehaltige urzelknolle ist geschmacks- und geruchsneutral und eignet sich daher perfekt als kleiner Helfer bei der Zigarrenherstellung.
Zigarrenrollen
Nun rollen wir mit etwas mehr Kraft den Rohling, wobei wir hier vorsichtig sein müssen! Es fordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, denn wenn wir zu stark drücken, zieht die Zigarre nicht mehr. Auch das hat mit Sicherheit jeder Aficionado bereits einmal erlebt.
Zigarren-Finishing: Präzises Kappen mit der Guillotine
Jetzt wird das Ende der Zigarre mit dem überschüssigem Tabak mit der Guillotine abgeschnitten.
Zigarrenformung:
Pressen für die perfekte Gestalt und ideale Deckblattanbringung
Die Hälfte ist geschafft! Nun kommt der Rohling in eine Zigarrenform, welche dann gepresst wird. So wird er ebenmäßig, glatt und bekommt die perfekte Form. Das ist die beste Voraussetzung, um das Deckblatt
ideal anzubringen!
Das Deckblatt:
Die seidige Krone der Zigarre
Nun zum Mantel der Zigarre: dem Deckblatt. Es ist das feinste Blatt und wird als einziges im Schatten gezogen. Wenn wir es befeuchten, fühlt es sich so weich wie Seide an! Auch hier entfernen wir die Mittelader und haben nun zwei Hälften, eine davon reicht um den Rohling zu umschmücken.
Deckblatt-Vorbereitung:
Sorgfältiges Glätten für die perfekte Zigarre
Anschließend geht es ähnlich weiter wie bei der Verarbeitung des Umblattes. Wir glätten das Deckblatt liebevoll und ziehen es dadurch etwas auseinander.
Wir schneiden die Ränder ab, um später an unserer Zigarre keine Löcher oder Unebenheiten zu haben.
Zigarren-Finishing:
Das Deckblatt präzise aufrollen und spannen
Jetzt setzen wir den gepressten Rohling seitlich an und rollen ähnlich wie eben bei der Banda, die Zigarre ins Deckblatt ein. Hierbei
wird das Deckblatt immer gedehnt und auf Spannung gehalten.
Zigarren-Versiegelung:
Stärke als natürlicher Klebstoff
Nun verwenden wir wieder etwas Stärke, damit die Zigarre geschlossen bleibt.
Zigarren-Feinschliff:
Das Schwänzchen formen und trimmen
An der abgerundeten Seite der Zigarre rollen wir ein kleines Schwänzchen und schneiden dieses ab, somit haben wir noch ein wenig Tabak übrig für die letzen 2 Schritte.
Zigarrenkopf-Vollendung:
Die 'Fahne' als krönender Abschluss"
Aus dem übrigen Tabak schneiden wir nun eine kleine „Fahne“ aus. Diese wird dann am Zigarrenkopf angesetzt, somit schließen wir das
offene Ende und sichern den festen Sitz des Deckblatts.
Zigarren-Deckel:
Die Kunst des Casquillo-Schnitts
Mit der Stanze oder auch Casquillo genannt, wird ein kleiner Kreis ausgeschnitten. Dieser dient als „Deckel“ der Zigarre und
wird später, wenn der Raucher seine Zigarre anschneidet, abgeschnitten.
Zigarren-Finale:
Die Banderole krönt das Meisterwerk
Die Banderole wird vorsichtig angebracht. Achtung, bitte nicht am Deckblatt ankleben, sondern nur Papier auf Papier. Nun ist das Meisterwerk vollendet!